Lipödem und Hormone
Woher das Lipödem kommt, ist noch nicht ganz geklärt. Neben der Vermutung, dass ein Lipödem genetisch bedingt ist, spielen auch die Hormone als Ursache in der Lipödem-Forschung eine Rolle.
LIPÖDEM PATIENTEN SIND FAST AUSSCHLIESSLICH FRAUEN
In der Forschung wird ein Zusammenhang zwischen Lipödem und Hormonen vermutet, denn fast alle Betroffenen sind Frauen und der Ausbruch der Krankheit sowie die zunehmende Verschlechterung der Symptome fallen mit einer hormonellen Veränderung des Körpers zusammen, zum Beispiel mit der Pubertät, dem Einnahmebeginn der Pille, einer Schwangerschaft oder auch den Wechseljahren. Die Hormone alleine sind aber noch lange nicht schuld am Lipödem. Es gibt beim Lipödem zwar eine Dysbalance in gewissen Hormonregelkreisen, wovon aber nicht alle Lipödem Patientinnen betroffen sind. Näheres dazu erfahren Sie in einer individuellen Beratung in unseren Sprechstunden.
Ca. 40-44% der Lipödem-Patientinnen leiden zudem an einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Ein Zusammenhang mit Hormonen wird auch deshalb vermutet, ist bisher allerdings noch nicht gesichert.
„Lipödem-Patientinnen wählen bei der Verhütungsmethode am besten nicht-hormonelle Mittel, wie zum Beispiel die Kupferspirale.“
LIPÖDEM UND DAS SEXUALHORMON ÖSTROGEN
Eine wesentliche Rolle in der Entstehung bzw. Verschlechterung der Erkrankung spielt wohl das Sexualhormon Östrogen. Ein Östrogenüberschuss führt dazu, dass das Östrogen an den Rezeptoren der Fettzellen andocken und so zu einem Ausbruch oder Verschlechterung der Erkrankung führen kann.
Auch die beiden Sexualhormone Progesteron und Testosteron können bei der Entstehung eines Lipödem eine Rolle spielen. Gibt es bei diesen Hormonen einen Mangel, sind die Hormone mit dem Östrogen im Ungleichgewicht, was die krankhaften Fettzellen zu „triggern“ scheint und einen Lipödem-Schub auslösen kann.
Eine ausgewogene Ernährung führt zu einer Balance des Hormonhaushalts und kann somit eine weitere Verschlechterung des Lipödems oder Lipödem-Schübe verhindern.